Eine Reportage aus dem Sommer 2022Dämm it! Lohnt sich eine Sanierung?
Fassadendämmung
20 cm Mineralwolle im Wärmeverbundsystem
Neue Heizung
Einbau einer effizienten Wärmepumpe mit Warmwasserbereitung, kombiniert mit einer Fußbodenheizung
Lüftungsanlage
Mit Wärmerückgewinnungssystem und Feuchtigkeitserhaltung
unter Einbeziehung des nicht mehr benötigten Schornsteins
Neue Fenster
Mit Dreichfachverglasung sowie neue, gedämmte Rollladen
Dämmung im Keller
Kellerdecken- und Wanddämmung in Eigenleistung mit Polystyrol- und PUR-Dämmplatten
Dämmung des Dachbodens
Mit Polystyrol und OSB-Verlegeplatten
Wie sah das Haus vorher aus?
Bei dem Umbau ließ sich Frank Hockelmann von einem Energieberater unterstützen.
Dämmung: Kellerdecke und Kellerwand
Frank Hockelmann hat seinen Keller mit Polystyrol- und PUR-Dämmplatten mit 8 cm Stärke gedämmt. Dabei geholfen hat ihm sein Vater – ein Tischlermeister.
Und wenn man schon im Keller ist – gleich die Heizungsrohre mitdämmen. So geht's: "Do it yourself: Heizungsrohre dämmen"
Dämmung der Fassade
Bei Hockelmanns Haus übernahm die Arbeiten ein Stuckateur. Er brachte eine 20 Zentimeter dicke Schicht Mineralwolle im Wärmeverbundsystem auf die Fassade auf. Für diesen Dämmstoff entschied sich Hockelmann, weil das Material Wärme gut speichert und nicht brennbar ist.
Bei so einem Vorhaben ist eine gute Planung und Umsetzung wichtig. Was es dabei zu beachten gibt: "Tipps: So packen Sie die Wärmedämmung fürs Eigenheim richtig an".
Neue Fenster und Rollladen
Auch die neuen Rollladenkästen wurden vor die Dämmung gesetzt – das verhindert eine Wärmebrücke und Wärmeverluste.
Wann es Zeit für neue Fenster wird: "Was tun, wenn das Fenster zum Sanierungsfall wird?"
Dach-Dämmung
Eine Dämmung des Dachs von innen können ambitionierte Heimwerkende teils selbst umsetzen – wenn sie sorgfältig und fachlich einwandfrei arbeiten. Was dabei zu beachten ist und wann sich stattdessen eine Dämmung der obersten Geschossdecke eignet: Wärmedämmung für Dach, Fassade und Keller spart Energie
DIY: Eigenleistung möglich?
Bei komplexen Dämm-Vorhaben wie der Dämmung des Dachs von außen, der Fassade oder der Innendämmung von Wänden sollten nur Fachleute ran!
Welcher Dämmstoff ist der Richtige?
- Fossile Dämmstoffe,
- Mineralische Dämmstoffe,
- Ökologische Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen.
Welcher Dämmstoff ist der Richtige?
Eine neue Heizung muss her: Wärmepumpe!
Welche Wärmequelle für die Wärmepumpe?
Frank Hockelmann hat in seinem Haus eine Erd-Wärmepumpe, auch Sole-Wasser-Wärmepumpe genannt, installieren lassen. Um die Wärme aus dem Erdreich befördern zu können, musste mit einem Bohrer 120 Meter in den Fels gebohrt werden.
Die Wärmequellen unterscheiden sich deutlich in Effizienz, Installationsaufwand oder Kosten – und sind nicht auf allen Grundstücken umsetzbar.
Die Jahresarbeitszahl
Die JAZ beschreibt das Verhältnis der erzeugten Wärme zum eingesetzten Strom. Perfekt optimiert sollte eine Wärmepumpe eine JAZ von mindestens 4,5 erreichen. Die Wärmepumpe im Haus von Hockelmann schafft es im Bereich der Erzeugung der Heizungswärme sogar auf eine JAZ von 6,1. Damit ist sie sehr effizient.
Neue Fußbodenheizung
Das funktioniert auch im Hause Hockelmann. Er hat sich für eine Fußbodenheizung entschieden und ist damit sehr zufrieden.
Gute Luft mit einer Lüftungsanlage
einen guten Luftaustausch zu erreichen, entschied sich Frank Hockelmann für den Einbau einer Lüftungsanlage. Hierfür wurde ein Lüftungskonzept erstellt. Dieses klärt, welche Form der Lüftung am besten geeignet ist, um ein gesundes Wohnklima zu erreichen oder zu erhalten.
Was kostet eine Sanierung?
Dabei konnte der Hausbesitzer Fördergelder nutzen, Ziel war es, das Haus zu einem KfW-Energieeffizienzhaus der Stufe 85 zu machen. Auch die Leistungen des Energieberaters wurden durch die KfW bezuschusst. Für die Lüftungsanlage gab es zudem Fördermittel aus dem Landesförderprogramm progres.nrw.
Klimaanpassung„Eine Dämmung ist natürlich per se schon eine Klimaanpassung. Es geht ja nicht nur darum, dass das Haus im Winter warm ist. Es sollte auch im Sommer kühl sein.“
Welche Möglichkeiten Sie haben, sich zu schützen und vorzusorgen haben wir auf der Landingpage Klima im Wandel zusammengestellt.
Zukunftsplan: Sonnenstrom vom eigenen Dach
Elektroauto mit Solarstrom laden
Elektroauto: Mit eigener Ladestation Solarstrom vom Dach laden
Über das Projekt
energie2020plus.nrw
Ökologische Dämmstoffe
Holzweichfaser
Erhältlich ist sie meist in Mattenform. Dafür den den einzelnen Fasern ein Bindemittel wie Kunstharz zugesetzt.
Hanf
Der Dämmstoff wird in Form von Dämmplatten angeboten. Diese haben eine mittlere Dämmwirkung und sind als flexibles Material gut in Zwischenräumen einsetzbar. Allerdings ist die mechanische Belastbarkeit von Hanfdämmplatten begrenzt, so sind sie nicht für die oberste Geschossdecke geeignet.
Zur Herstellung werden Fasern der Hanf-Stängel genutzt. Diese enthalten kein Eiweiß, aber viel Kieselsäure. Das macht diesen Dämmstoff unattraktiv für Insekten oder Nager.
Außerdem sind Hanfplatten recht feuchtigkeitsbeständig.
Schilf
Schilf ist unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit und wird üblicherweise. im Winter geerntet, wodurch das Ökosystem nur wenig belastet wird.
Bei der Herstellung werden keine Zusatzstoffe beigesetzt, das schont die Umwelt und erleichtert das Recycling.
Seegras
Dieser Dämmstoff ist durch seine natürliche Zusammensetzung aus silikathaltigen Fasern schimmel- und schädlingsresistent.
Und der Energieaufwand bei der Herstellung ist gering.
Zellulose
Altpapier ist ein guter Rohstoff – es gibt große Mengen davon, was diesen Dämmstoff recht preisgünstig macht.
Auch Zellulose ist schimmel- und schädlingsresistent.
Schafwolle
Der Dämmstoff ist einfach zu verarbeiten, zersetzt oder verändert sich zu üblichen Bedingungen langfristig nicht und entfaltet je nach Ausführung eine sehr gute Dämmwirkung.
Bei der Herstellung muss allerdings etwas mehr Energie aufgewendet werden, da die Schafwolle mit großen Mengen an Reinigungsmitteln gereinigt werden muss. Außerdem werden oft Zusätze beigemischt, da das Material sonst schädlingsanfällig ist.
Im Verhältnis zu anderen ökologischen Dämmstoffen hat die Schafwolle meistens einen höheren Preis.